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Der Volierenaufbau
Bis vor wenigen
Jahren haben wir noch Hühner und Tauben gehalten. Untergebracht waren
diese in einem Innenstall und einem großen Auslauf. Schon damals hatte
mein Vater den Außenauslauf überdacht, um den Sicherheitsvorschriften
Rechnung zu tragen, die wegen der Vogelgrippe erlassen worden.
Auch während
dieser Zeit hatte ich bereits eine kleinere Voliere in der ich
Zebrafinken, Diamanttäubchen, Kanarien und Japanische Wachteln
(Legewachteln) hielt. Sie bestand aus einer beheizbaren Innenvoliere von
ca. 2 m² und einer Außenvoliere von etwa 5 m².
Aus Altersgründen
musste diese Voliere jedoch weg und so trennte ich einen Teil des
Hühner-Innenstalls ab, um ihn in eine Unterkunft für meine Vögel zu
verwandeln. Nun standen ihnen ca. 8 m² Innenvoliere, aber keine
Außenvoliere mehr zur Verfügung. Der Rest des Stalls war noch den Tauben
und Hühnern vorbehalten.
Irgendwann war
uns die Hühner- und Taubenhaltung zu viel und es entstand die Idee, die
komplette Anlage in eine natürlich gestaltete Vogelvoliere zu
verwandeln.
So wurden die Hühner und Tauben abgeschafft und es begann ein kompletter
Umbau.
Neue
Raumaufteilung im Inneren inklusive Isolierung und Verkleidung der
Innendecke sowie Einbau neuer Türen und Fenster. Außerdem wurde die
gesamte Elektrik neu gemacht.
Im Außenauslauf
wurde die Rückwand und die Wand, die zur Innenvoliere führt, fast
komplett mit Holzpalisaden verkleidet. Als zusätzlicher
Gestaltungseffekt wurde ein kleiner Wandteil mit Klinkersteinen
versehen.
Die Einfassung der Außenvoliere erfolgte mit Hilfe von Beton, Holzbalken
und stärkeren Holzleisten sowie ringsherum durch verzinkten
Volierendraht mit einer Maschenweite von 12 mm.
Auch innen wurde Draht mit dieser Maschenweite verwendet, nur dass ich
hier die kunststoffbeschichtete Variante genutzt habe.
Da die Vögel
meiner Voliere ihren Ursprung eher in wärmeren Gefilden haben (die
meisten Arten stammen aus dem australischen Raum), muss man ihnen für
die kälteren Monate ein wärmeres Rückzugsgebiet bieten. Daher ist meine
Innenvoliere beheizbar. Mit Hilfe von Thermometer und Heizsensor ist es
ohne weiteres möglich eine definierte Innentemperatur zu schaffen. Diese
liegt bei ca. 12 bis 15 °C, was meinen Vögeln vollkommen genügt.
Da sie diesen Rückzugsraum haben, ist es nicht nötig, den Zugang zur
Außenvoliere im Winter vollständig zu unterbinden. Die Vögel fliegen
dann gern auch im Winter draußen rum und kehren, wenn sie sich aufwärmen
wollen, in die Innenvoliere zurück. Natürlich sollte es im Winter keine
Bademöglichkeiten im Außenbereich und nur eingeschränkt im Innenbereich
geben.
Mit dieser Regelung bin ich immer gut gefahren und ich hatte in mehr als 30
Jahren Volierenhaltung noch keine Erkältungen bei meinen Vögeln und nur
äußerst selten kältebedingte Schädigungen. |
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Außenvoliere im Bau!
zu sehen: 3 Zugänge zur Voliere, Teil der Aufteilung mit verschiedenen
Kiesen und Erdbereich

Außenvoliere fertig!
zu sehen: Pallisadenwand,
Überdachung, Bachlauf mit Bewuchs, verschiede Steine, Bodenlampen, Futterplatz |
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Die Einrichtung der
Innenvoliere
Da der Stall
nicht als Feuchtraum ausgelegt war, sollte die Innenvoliere nicht mit
natürlichen Pflanzenbewuchs ausgestattet werden. So wurden hier größere
verzweigte Äste verbaut und zusätzliche Sitzstangen angebracht. Für den
Bodenbelag wurden wechselnde Bereiche geschaffen. So gibt es Sand,
Streu, Stroh und belagsfreie Flächen.
Die Wände sind geweißt, wobei der Farbe bereits sogenanntes Schlagweiß
beigemischt wurde, welches zur Keimfreiheit von Geflügelställen
beiträgt.
Für die
Versorgung stehen eine große Futterkiste sowie mehrere Futterspender und
-schalen sowie speziell für die Wachteln und Hühner Futterraufen zur
Verfügung, die verteilt in der Innenvoliere untergebracht sind. Ebenso
verhält es sich mit der Trinkwasserversorgung. Auch hier stehen mehrere
Spender zur Verfügung.
Weiterhin ist der
Innenbereich mit der Mehrzahl der zur Verfügung gestellten
Nistgelegenheiten ausgestattet. Ich habe darauf geachtet, dass diese
sehr unterschiedlich und abwechslungsreich sind.
Damit schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum Einen haben die
Vögel sehr gute individuelle Auswahlmöglichkeiten, zum Anderen trägt
dies auch zu einer schönen Volierengestaltung bei.
Der Zugang zur
Außenvoliere erfolgt im Allgemeinen nur über die Innenvoliere. Hierfür
ist eine Glas-Terrassentür verbaut wurden. Dadurch ist sicher gestellt,
dass aus der Außenvoliere kein Vogel entfliegen kann, denn wenn er durch
die Tür fliegt ist er in der Innenvoliere. Die Tür der Innenvoliere
führt in den Vorraum des Stalls. Da dieser eine eigene Tür nach außen
hat, fungiert er als Schleuse, d.h. solange die Tür nach außen
verschlossen ist, kann kein Vogel wegfliegen.
Außerdem gibt es
in der Innenvoliere noch ein Fenster, welches auch in die Außenvoliere
führt sowie eine Bodenluke für die Hühner und Wachteln sowie ein großer
Ausflug. Alles natürlich auch verschließbar.
Zudem ist die
Innenvoliere über einen Elektro-Radiator und einen Heizstrahler
beheizbar und des Weiteren mit einer Bird-Lamp (UV-Lampe)
ausgestattet, um auch in lichtarmer Zeit eine gesunde Beleuchtung für
die Vögel sicher zu stellen. |
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zu sehen:
Verzweigte Äste und Sitzstangen, Teil der Nistgelegenheiten, Bird-Lamp
(UV-Licht)

zu sehen: schön gestaltete
Nistgelegenheiten, Laufbrett zur Fütterung (mit Futterspender), darüber ein Heizstrahler |
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Die Einrichtung der
Außenvoliere
Die Außenvoliere
sollte ein kleines Naturparadies werden.
Sie wurde in verschiedene Abschnitte gegliedert. So gibt es zwei
kleinere Abschnitte mit Kiesbelägen verschiedener Kieselgröße. Ein
weiterer kleinerer Abschnitt wurde zum Scharren und um Sandbäder nehmen
zu können mit Sand ausgestattet.
Der größte Teil
der Voliere ist mit Erde bedeckt und komplett mit Pflanzen bepflanzt.
Das Bodenprofil ist nicht eben sondern teils leicht hügelig ausgelegt.
Beim Großteil der Bodenfläche wurde der Er-/Humusboden mit Draht belegt
und dann wieder leicht mit Erde bedeckt. Dadurch wird insbesondere bei
den Zwerghühnern ein zu starkes Bestreben im Boden zu scharren
verhindert. Zum grünen Herz der Voliere zählen im kleineren
Pflanzenbereich verschiedene Farne sowie keine, mittlere und hohe Gräser
(z.B. Bärenfellgras, Bambus, Stachelschweingras, Weizen). Weiterhin auch
Thymian oder Zitronenmelisse. Im Pflanzenbereich der Bäume und
Sträucher zählen z.B. Scheinquitte, Zierjohannisbeere, Rhodedendron oder
Tatarischer Hartriegel zum Bewuchs der Außenvoliere.
So ziemlich alle Pflanzen lassen sich zur Bepflanzung einer Voliere
nutzen. Folgende Dinge sollte man hierbei aber beachten:
-
Wachstumsgeschwindigkeit und -größe
-
gute Mischung
aus klein- und höherwüchsigen Pflanzen
-
ph-Gehalt des
Bodens, den die Pflanzen benötigen
-
Verwendung
ungiftiger Pflanzen
-
Kräftige
Pflanzen, die dem "Befressen werden" auch etwas entgegen zu setzen
haben
Der Zugang zur
Außenvoliere erfolgt normalerweise durch die Innenvoliere, trotzdem ist
ein Drahtelement so gebaut, dass es zur Not wie eine Drahttür zu öffnen
ist. Fixiert ist diese Nottür mittels Schrauben. So ist ein
versehentliches Öffnen ausgeschlossen.
Mittig in der
Voliere ist ein großer zentraler Futterplatz angelegt, der wie eine
Wanne etwas abgesenkt ist, um vorbei fallende Futterreste aufzufangen.
Auf 3 Etagen kann ich hier in entsprechend großen Futterschalen (es
handelt sich teils um umfunktionierte Fotoschalen) verschiedenste
Futtersorten durchgehend zur Verfügung stellen.
Die Versorgung
mit ausreichend Trinkwasser ist durch mehrere Wasserspender
sichergestellt. Außerdem habe ich in der Voliere zwei Badebecken, um dem
Badebedürfnis der Prachtfinken und Kanarien Rechnung zu tragen und des
weiteren ist als zusätzliches Gestaltungs-Highlight ein Bachlauf in die
Voliere integriert, den die Vögel gern zum Baden und Wassertrinken
besuchen. In das zu tiefe Endbecken ist eine Drahtabdeckung eingebaut,
die meist nur leicht mit Wasser überdeckt ist. Dadurch ist ein Ertrinken
der Vögel ausgeschlossen. Um Ertrinken zu vermeiden sind in die zwei
Badebecken zusätzlich größere Steine gelegt, die das Rauskommen
erleichtern. Bilder zum Bachlauf und dessen Aufbau findet ihr auch
hier.
Durch den guten
Bewuchs gibt es natürlich eine Menge Sitzgelegenheiten. Trotzdem habe
ich noch zusätzliche Sitzstangen angebracht. Diese werden
glücklicherweise sehr viel von den Vögeln genutzt, was das Befressen und
das Bekoten der Pflanzen einschränkt.
Auch in der Außenvoliere stelle ich den Vögeln Nistgelegenheiten zur
Verfügung. Hier jedoch nur in den wärmeren Monaten, d.h. wenn die
Nachttemperaturen im Allgemeinen über 12 °C liegen.
Unter Umständen nutzen die Vögel den Bewuchs jedoch auch, um eigene
Nester in den Sträuchern zu bauen. Eine schöne Gelegenheit, die Bewohner
auch hierbei intensiv beobachten zu können.
Zu guter Letzt
noch ein besonderes Gestaltungselement. Verteilt über den bewachsenen
Bereich sind vier ca. 45 cm hohe Bodenlampen untergebracht, die sich
über Schaltuhr gesteuert ein- und ausschalten lassen und so eine
zusätzliche Beleuchtung der Außenvoliere erlauben.
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so sah es nach der ersten Bepflanzung aus.
Und nun ...

... haben wir einen
abwechslungsreichen Bewuchs

... ein Badebecken im Grünen

... ein richtiges
Naturparadies
zu sehen:
Sandbereich,
Teil des Futterplatzes, bepflanzter Teil, zusätzliche Sitzstangen an den
Balken |
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Bilder
zum Aufbau des Bachlaufes |

Hier sieht
man die Anfänge für den Bau des Bachlaufes:
Gestaltung
als bewachsenen Hügel mit diversen Steinen und Lampen
zur Beleuchtung. |

So sieht das
Endbecken geöffnet aus.
Erkennbar
ist das oben beschriebene Drahtgitter, dass die
Beckentiefe für die Vögel begrenzt und somit vor einem
möglichen Ertrinken schützt. |

Hier ist
jetzt die Abdeckung auf dem Endbecken und auch hier ist
das Drahtgeflecht erkennbar.
Auf dem Bild
links und auch auf diesem Bild sind die Steine erkennbar
die den überstehenden Draht fixieren. |

Und so sieht
es dann fertig aus.
Um sich auch
die Ausmaße vorstellen zu können, die beiden Gartenzwerge haben eine Höhe von ca. 20 cm. |
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weitere
Bilder (Juli 2017) |

Blick in den
hinteren Bereich der Außenvoliere
Auf dem Bild
sind auch
verschiedene Vögel zu sehen.
Wer kann welche entdecken?
(z.B. oben rechts oder auch im bzw. neben dem Baum) |

Hier mal
eines der Badebecken im "Betriebszustand":
Kanarien,
Ringelstrilde, Japanische Mövchen und Diamantfinken beim
Badespaß. |

Innenansicht
des Sichtbereiches zum Garten hin.
Gestaltet
mit offenen Flächen aus Kies und Sand und nur hinten
rechts auch Bewuchs.
Hier befindet sich ein großer Futterplatz und 2
Badeplätze.
So kann man Vögel beim Fressen und Baden beobachten. |

Und hier
noch mal ein Blick in die Tiefe meiner Außenvoliere.
Erkennbar
sind hier auch noch einmal die Bereiche aus denen die
vorhergehenden Bilder aufgenommen wurden. |
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